Ani an der armenischen Grenze
Morgens um 9 Uhr fährt gegenüber vom Café Liberica ein Bus aus Kars nach Ani; unsere kleine Reisegesellschaft besteht aus vier Personen und dann haben wir die alte Königsstadt fast ganz für uns allein. An solchen Orten trifft man auch oft Overlander, etwa einen Italiener oder Australier, die mit ihren eigenen Fahrzeugen unterwegs sind.
Im Laufe der Jahrhunderte waren hier Seldschuken, Georgier, Mongolen, Osmanen und Russen die Herrscher. Letztere ließen die ersten wissenschaftlichen, archäologischen Grabungen durchführen. Leider gibt es immer wieder Erdbeben und lange war das Gebiet ähnlich wie der Ararat für Zivilisten aus militärischen Gründen gesperrt. Heute ist es UNESCO Welterbe und erhält Unterstützung von der EU.
Ihr dürft kein zweites Pompeji erwarten, aber gerade weil hier nur einige uralte Kirchen bzw. ein Palast auf einer Hochebene stehen und ein paar Kühe weiden, hat es etwas Biblisches. Man würde sich nicht wundern, wenn hier Noah gerade an seiner Arche zimmert. Bei der Kathedrale läuft allerdings ein Kompressor, hier wird saniert. Was aber nicht bedeutet, dass die Besucher nicht die Baustelle betreten dürfen. Zäune gibt es ebenfalls nicht. Wer zu nah an den Kante der Schlucht über dem Fluss tritt, ist selbst schuld. Ich sag ja, es hat was biblisches …











