Asien,  in die Berge

Im Taurusgebirge

Von Pamukkale ging es wieder mal per Überlandbus weiter in den Süden. Als Basis für das Taurusgebirge ist Side am Mittelmeer eine gute Wahl. Die Altstadt liegt auf einer winzigen Halbinsel und Autos sind dort nicht erlaubt. Mittendrin im Örtchen findet ihr überall antike Ruinen, quasi wie in Rom. Gleich am Eingang liegt zum Beispiel ein großes Amphitheater aus römischer Zeit, in dem abends im Sommer öfters Konzerte unter freiem Himmel gegeben werden.

Ihr findet hier kleine Hotels und Pensionen; in der Yukser Pansion von Ali frühstückt ihr zum Beispiel in einem bezaubernden Gärtchen. Gleich um die Ecke liegt das Belen, in dem man auch günstig unterkommen kann. Von beiden braucht ihr morgens nur eine Minute bis zum kleinen Strand. Abends essen im Mercan, ebenfalls gleich um die Ecke von den beiden Pensionen. Der Besitzer ist sehr liebenswürdig. Es gibt nur ein paar Gerichte und vier Tische, aber das reicht ja auch völlig.
Die ganzen Läden sind jetzt nicht so spannend, aber bei Otantik gibt es wirklich sehr schöne Kleidchen und Blusen 🙂

Bergtee und Lorbeer

Von Side aus könnt ihr dann das Taurusgebirge entdecken. Es ist riesig und zieht sich von West nach Ost . Hier im Hinterland liegen einige sehr beschauliche Bergdörfer, die Gott sei dank bis auf wenige von den riesigen Waldbränden in diesem Sommer verschont wurden. Die riesigen verbrannten Flächen anzusehen schmerzt sehr, zumal es sehr lange dauernd wird mit einer Aufforstung. So sind auch viele Lorbeerplantagen verbrannt. Man schätzt, dass die hier lebenden Wildpferde die Brände überlebt haben, gesichtet werden sie zur Zeit nicht.

Das Gebirge ist durchzogen von Canyons und Höhlen. Erst 1966 entdeckt, kann man per Schlauchboot die Höhle Altinbesik im gleichnamigen Nationalpark besichtigen. Sie hat einen unterirdischen See und drei Stockwerke, allerdings sind die oberen nur für Forscher zugänglich. Ich fühlte mich in einen Film meiner Kindheit versetzt: „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“.

Im naheliegenden Bergdorf Ormana ist der Tourismus inzwischen angekommen. Im Berberoglu von Ormana active könnt ihr sehr gut essen und übernachten; sie versuchen hier einen lokalen Tourismus aufzubauen jenseits des Massentourismus am Mittelmeer. Viele alte Häuser aus der osmanischen Zeit, wie auch in Ürünlü, werden wieder sehr aufwendig restauriert. Die als Knopfhäuser bezeichneten Gebäude wurden nur mittels Holzgestell und Steinen gebaut, sprich ohne Zement. Einige der Holzlatten schauen aus diesem „Mauerwerk“ hervor, daher der Name. Einfach einen Stopp machen und den Tee aus Salbei und Oregano probieren.

Im Bergdorf Belenalan leben aktuell nur noch 17 Menschen, viele der alten Häuser sind verfallen. Bei der Familie von Hamza könnt ihr gute Tees, Gewürze wie Lorbeer und Oregano sowie Seifen kaufen. Über die Familie ist auch die Besichtigung der alten Moschee möglich.

Wer Lorbeer mag: Faruk Bostaz stellt Lorbeerkernöl her. Auch seine Plantagen sind abgebrannt und er weiß aktuell nicht, wie es weiter gehen wird.

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