Von der Wüste ans Meer
Als wir damals Petra besuchten, war die Zeit zu knapp für das Wadi Rum. Ich wollte aber unbedingt endlich einmal diese rote Wüste sehen. Und die Felsen! Und in der Wüste ohne Zelt schlafen. Also auf nach Aqaba!
Erste Erkenntnis: Ihr könnt in Aqaba schnorcheln und tauchen, etwa vom ArabDivers aus. Guten Kaffee gibt es im Seaview direkt am Wasser und abends gut und einfach essen im Khubza & Seneya. Und dann direkt in die Wüste ins Wadi Rum fahren!
Am Busbahnhof trifft man Khalid, einen würdigen älteren Herrn. Und wenn der Bus ins Wadi Rum Village ausfällt wegen zu wenig Touristen, macht er einem einen guten Preis. Achtung: Es geht hoch auf 800 Meter, was uns zunächst gar nicht auffiel.
Im Wadi Rum Visitor Centre den Eintritt in den Nationalpark zahlen und dann müsst ihr euch für eines der vielen Camps entscheiden. Wir wollten eines, welches auch tagsüber auf ist (gar nicht so einfach) und können das Beyond Wadi Rum von Salaman wirklich empfehlen. Die Beduinen-Jungs sind super herzliche und lustige Leute und sie lieben ihre Wüste. Ob zu Fuß, per Kamel oder mit einem Jeep – der schon einiges erlebt hat, könnt ihr dann die Wüste erkunden. Auf den Spuren von Lawrence of Arabia, of course.
Übernachten geht in Hauszelten (mit richtigen Betten), im eigenen Offroad-Jeep oder halt einfach unter dem Sternenhimmel. Also ein weites Stück in die Wüste rein und dort ist dann diese unbeschreibliche Stille. Awad kocht ein einfaches Abendessen, es gibt eine Matte und eine Decke. Und tausend Sterne leuchten. Wer bitte braucht in diesem Moment mehr?
On the road again
Und wie sieht der perfekte Geburtstag einer Reisenden aus? Natürlich on the road sein. Meint: An einem einzigen Tag per Jeep zurück ins Village, mit Khalid’s Taxi zur Border gen Israel, an der amerikanischen Reisegruppe vorbei mogeln; so treuherzig die Grenzerin anschauen, dass nicht mal das Gepäck durchleuchtet wird; per Taxi nach Eilat und von dort 4 Stunden per Bus durch die Negev Wüste. In Jerusalem am Busbahnhof dann die Tram nehmen und zum Damaskus Gate fahren, dann zu Fuß im arabischen Teil der Altstadt (Partystimmung, da grad Ramadan) zum Österreichischen Hospiz schlendern. Und abends dann Gulasch und einen Grünen Veltliner auf der Terrasse 🙂
Jerusalem ist immer wieder der absolute Gegensatz von Langeweile: crazy Pilger, Bar Mizwa-Familien im Feierfieber, eilende Orthodoxe mit ihren blassen Kindern und natürlich diese Dialoge:
„Ah, es gibt eine russisch orthodoxe Kirche hier?“
„Mist, wir haben es schon wieder nicht in ein armenisches Restaurant geschafft.“
“Wieso wart ihr nicht auf dem Glockenturm vom YMCA mit der tollen Sicht über die ganze Stadt? Wo wir hier doch ein Zimmer hatten.“
“Ich wollte nichts kaufen. Aber er hatte so tolle Ohrringe und seine Katze im Laden war so süß.“
“Jeder nur ein Kreuz bitte, jeder nur ein Kreuz bitte.“ „ Ja, habe ich letztens auch wieder geschaut.“
Okay, also die Stadt verlassen, entweder mit Abraham Tours oder eigenem Mietwagen: Masada entdecken, in der Oase En Gedi die Füße kühlen und am Kalia Beach am toten Meer den Rest. Kaffee oder Stärkeres gibt es in der In the lowest Bar und unbedingt Peeling und die Cremes ausprobieren. Und wer abends nicht weg will, macht einfach Glamping im KaliaDeadSea.
Zu Tel Aviv gibt es nicht viel zu erzählen: Es ist einfach ein geile Stadt! Unperfekt, am Meer, tolle Märkte und Bars (direkt am Strand!), und Jaffa ist auch noch da. Wenn es nicht so teuer wäre, würde ich sofort hinziehen.