Mit dem Zug nach Budapest
Anfang der 90er war ich mal in Ungarn und wir wurden von Leuten mit einem Trabant nach Budapest mitgenommen. Dieses Mal ging es per Zug über Wien in die Stadt an der Donau – an der man ja auch gut radeln kann. Budapest hat seinen Charme nicht verloren, was wohl auch an den vielen Jugendstilhäusern liegt. Gefühlt an jeder Ecke gibt es kleine Lokale mit gutem Rotwein wie im Firkasz Restaurant, abends kann man ein weiteres Getränk nehmen wie in dem süßen kleinen gartenartigen Café Figaro kert Kavezo.
Wenn die Füße oder der Rücken weh tut, dann auf in die Thermalbäder wie das Lukacs Bad in der Nähe der Margareteninsel. Hier sind natürlich auch Touristen, aber die älteren Herren, die sich stundenlang im sehr sehr warmen schwefelhaltigen Wasser unterhalten, gibt es immer noch.
Die Heimat von Robert Capa
Er ist hier als Endre Friedmann geboren, dann in den 30ern über Wien und Berlin nach Paris geflohen. Weltberühmt ist der Fotograf, der sich dann Robert Capa nannte, mit seinen Fotos aus dem Spanischen Bürgerkrieg und der Invasion der Alliierten im Juni 1944 in der Normandie geworden. Weniger bekannt sind seine Fotos von den Tagen nach den Invasion auf Sizilien im September 1943 oder im Sommer 1945 in Berlin. Das sein Leben noch nicht verfilmt wurde, ist mir seit langem ein Rätsel….
Es gibt hier ein Robert Capa Zentrum, in dem regelmäßig Fotoausstellungen stattfinden, daneben ein kleines Café mit seinen Fotos.
Auf jüdischen Spuren
Die Gruppe, die sich bei GuruWalk zur jüdischen Stadtführung zusammenfindet, ist wie immer ein buntes Gemisch aus Menschen aus aller Welt. Obwohl man sich sofort fragt, warum ein paar junge jüdisch aussehende New Yorker sich für diese Tour entscheiden. Interesse an Geschichte oder eine familiäre Beziehung zu diesem Land? Nach einigen Synagogen kommen wir zum Denkmal Schuhe am Donauufer. Es gab auch faschistische Ungarn wie die Pfeilkreuzler und dieses Denkmal erinnert an deren Verbrechen. Der Film „Music Box“ mit Arnim Müller-Stahl nimmt darauf Bezug.
Erst sehr spät im 2. Weltkrieg wurden ab 1944 jüdische Ungarn deportiert, durch mutige Menschen wie den jungen schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg – der später in einem sowjetischen Gulag umkam – konnten jedoch viele gerettet werden.











