Safranbolu
Auf dem Weg von der Schwarzmeerküste nach Ankara liegt Safranbolu. Einst an der Seidenstraße gelegen, hat die Stadt eine lange Handelstradition. Viele der immer noch alten erhaltenden Häuser waren einst von griechischen Familien bewohnt, die im Zuge des „Bevölkerungsaustausches“, der nichts anderes als eine Zwangsumsiedlung war, die Türkei nach dem 1. Weltkrieg verlassen mussten.
Jetzt kommen vorwiegend asiatische Touristen, die durch den alten Bazar schlendern. Die Altstadt hat aufgrund der fast kompletten erhaltenen Bausubstanz immer noch eine hohe Faszination. Auch wenn es in den Läden eigentlich immer das Gleiche gibt – vorallem Lokum, eine der extremen zuckerhaltigen Süßigkeiten in der Türkei. Aber ich bin ja nicht zum Kaufen gekommen 😉
Im Schatten der Kawaranserei
Es gibt natürlich ein altes Hamam aus dem 17. Jh. und eine gut erhaltene Karawanserei, in der heute ein Café und ein Kaffeemuseum zu finden sind. Da ich genug traurige Museen in den letzten Wochen gesehen habe, streife ich lieber mit der Kamera durch die Gassen und stolpere über das wunderbare restaurierte Haus von Frau Selmin, die hier ein Geschäft mit liebevoll ausgesuchtem Kunsthandwerk hat. Und da sie zudem gut Englisch spricht (je weiter östlich von Istanbul, um so seltener), tauschen wir uns bei einem Käffchen über das Leben aus – etwa die Schwierigkeiten bei der Hausrenovierung.
Es gibt natürlich sehr viele Häuser, in denen jetzt kleine Hotels und Pensionen sind. Ich selbst war im einfachen Emiroglu Konak mit kleinem Garten und war überrascht, dass es sofort wieder ländlich wird. Am Rande des Städtchen gibt es einen kleinen Campingplatz, aber eher was für Wohnmobile.
Nach zwei Tagen geht es nun weiter nach Ankara, um dort mit dem Dogu Express durch Anatolien bis kurz vor der armenischen Grenze nach Kars zu fahren. Es soll – anders als im Zug von Bukarest nach Istanbul – sogar einen einfachen Speisewagen geben.









