Siebenbürgen
Hin da! Rumänien ist ein wunderschönes Land mit vielen Gegensätzen. Wer das unfertige mag und keine Angst vor Überholmanövern vor Kurven hat, sollte sich umgehend auf den Weg machen. Nach Bukarest, ein paar Tagen Bulgarien am Schwarzen Meer und in den Bergen fuhren wir mit unserem Dacia per Fähre über die Donau, durchquerten Oltenien und waren dann am eigentlichen Ziel unserer Reise – in Siebenbürgen, oder wer es lieber mag: in Transsilvanien.
Nach dem Kloster Mănăstirea Dintr-un Lemn (man soll dort übernachten können, die Nonnen scheinen aber nur rumänisch zu können) führt die Hochgebirgsstraße Transfagarasan von der Walachei nach Siebenbürgen und sticht die Alpen ohne Probleme aus.Übernachten kann man auf dem Pass direkt in einem kleinen Hotel am Balea See, so es denn leer ist. Beim Camping aufpassen – es gibt Bären.
Es gibt einige Zeltplätze, zum Beispiel einen mit holländischen Besitzern, ein Zimmer kostet aber nirgendwo viel. Empfehlen können wir die Pension Lili in Baile Gorova, einem Bergkurort in den Karpaten mit einem Grandhotel von 1913 oder ein Zimmer mit lecker Frühstück bei Gracia Bomba in Trappold. Dort, wie in vielen anderen Orten in Siebenbürgen, könnt ihr Kirchenburgen besichtigen. Alte deutsche Siedlungskultur gibt es dort zuhauf, nicht nur in Herrmannstadt (rumänisch Sibiu), sondern noch schöner in Schäßburg (Sighisoara). Dort beim Glas Wein direkt auf der Terrasse unter den Trauben in einem Cafe Cositoralunui sitzen und alles ist gut; da stört selbst die Hitze nicht. Die Altstadt kann sofort als Kulisse für einen Mittelalterfilm dienen. Wer es romantisch mag, spaziert auf dem Deutschen Evanglischen Friedhof quasi am höchsten Punkt der Stadt.
Wir besuchten Freunde in Holzmengen/Hosman in der Nähe von Sibiu. Wer dort noch mehr über die Region und seine Bewohner erfahren will, kann die Kulturscheune Mora Veche mit Bäckerei im gleichen Ort besuchen.
Wenn ihr euch dann in die wundervoll bemalten Holzsachen verliebt: die Freunde empfehlen diese lokalen Kunsthandwerker. Ich bin natürlich mit bestickter Bluse wieder gekommen, aus dem netten kleinen Laden Gossip Tree in Sibiu.
Auf dem Weg zurück nach Bukarest geht es noch mal durch die Berge. Stilvoll Wein trinken und lecker essen könnt ihr in der ehemaligen königlichen Sektkellerei in Azuga (war zeitweise in britischer Hand, die Globalisierung natürlich…soll aber wieder eine rumänischen Firma gehören).