in Städte,  Osteuropa

Tbilisi

Die Flugzeuge landen meistens frühmorgens. Nach Geldwechseln, Simcard-Kauf und Taxiverhandlungen am Flughafen erlebt ihr dann aber auch gleich eine erwachende Stadt, die es in sich hat.

Mein erster Spaziergang an einem heißen und ruhigen Sonntagnachmittag im August war dann wie eine Zeitreise. Die Häuser in meinem Viertel ließen mich an 1988 oder die Jahre kurz nach der Wende erinnern. Offene Haustüren, alte Balkongitter, wenig parkende Autos und ein Hauch von unendlicher Zeit…..

Auf der Tour mit Tamar von Tbilisi Free Walking Tour erfuhr ich dann, dass diese Straßen hier einst von Deutschen errichtet wurden und Neu-Tiflis heißen. Auf der anderen Seite des Flusses liegen dann die repräsentativen Bauten und die eigentliche Altstadt. Hier findet ihr alle möglichen Baustile, inklusive aus der sowjetischen Zeit. Statt in Gori das Stalinmuseum zu besuchen, nehmt lieber an der sowjetischen Tour in Tbilisi teil.

Auch die öffentlichen Bäder mit dem Schwefelwasser sind architektonisch interessant. Ihr könnt auch private „Badezimmer“ mieten. Wer das Geld für ein Bad nicht ausgeben will, kann die Metro (pro Fahrt ca. 20 Cent) benutzen. Die Stationen aus sowjetischer Zeit sind ca. 60 m unter der Erde, damit sie gleichzeitig als Bunker genutzt werden konnten. Hier ist der Schwefelgeruch dann im Fahrpreis mit drin :-))

Und wieder ein Teppich….

Hostels und Guesthouses gibt es ohne Ende. Wem die Fabrika zu hipstermäßig ist, ein paar Meter weiter gibt es Zimmer mit Balkon und Küche in einer ruhigen Altbauwohnung. In das bekannte Hostel solltet ihr aber trotzdem einen Blick reinwerfen. Es ist eine ehemalige Damenbekleidungsfabrik; im Hof gibt es diverse coole Läden. Im „deutschen“ Viertel ist es sehr ruhig, eher eine normale Gegend mit lauter kleinen Läden. Gut essen könnt ihr im Chveni.

Das ist in der Altstadt anders, da reihen sich die Kneipen schon mal dicht an dicht. Aber selbst im Stelzenhaus ist das Essen lecker und der Wein natürlich auch. Einfach Nadughi in Joghurtsosse bestellen.
Direkt daneben liegt die Carpet Gallery mit einer sehr netten Besitzerin; ich konnte natürlich nicht widerstehen bei den wunderschönen Kelims. Wer nicht gleich einen Teppich kaufen will, kann kleinere Dinge im Ethno Design oder in der Estia Töpferei erstehen.

Wer vor hat nach Georgien zu reisen, dem empfehle ich die Website Wander-lush der Australierin Emily. Sie lebt in Tbilisi und auf ihrem Blog findet ihr nun wirklich jede erdenkliche Info.

Und wie fühlt sich Tbilisi an?

Und hier noch ein paar Bilder, es hätte auch 1988 sein können….

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